Amerika: Viel mehr als nur Fast Food

Amerika: Viel mehr als nur Fast Food

Was essen Amerikaner am liebsten?

Viele denken sofort an Fast Food, aber das ist ein Vorurteil!

Als wir unsere erste Reise nach Amerika buchten, dachten wir, wie so viele andere auch, beim Thema Essen sofort an Burger, Pommes, Donuts, Hot Dogs und schwergewichtige Menschen. Amerika ist bekannt für seine große Auswahl an Fast-Food-Ketten, die Pizzas, chinesisches Fast Food, Sandwiches und vieles mehr anbieten. Dort kann man oft rund um die Uhr, relativ preisgünstig und in großen Portionen, schmackhaft satt werden. Doch die Vorstellung, dass Amerikaner hauptsächlich Fast Food konsumieren, greift zu kurz.

Ein Vorurteil, das es zu überwinden gilt

Tatsächlich ist das Abendessen in den USA die Hauptmahlzeit des Tages, und man versucht, diese möglichst gemeinsam mit der Familie einzunehmen. Bei unserer Ankunft in Los Angeles erwartete uns ein überraschendes Willkommensdinner mit der ganzen Familie. Es bestand aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert – und wurde mit viel Liebe und Aufwand zubereitet.

Auf dem Tisch stand ein zartes Pfeffersteak in Brandysoße mit Baked Potatoes, ein frischer Caesars Salad mit Onion Rings sowie ein cremiger Pasta-Salat. Den krönenden Abschluss bildeten Schoko-Brownies mit Vanilleeis. Dieses festliche Essen zeigte uns, dass die amerikanische Küche viel mehr zu bieten hat als nur Fast Food.

Typisch amerikanisches Frühstück

Am nächsten Morgen genossen wir ein typisch amerikanisches Frühstück – reichlich und vielfältig. Es gab Eier mit Speck, kleine Würstchen, Brötchen und Schwarzbrot, Croissants, Marmelade sowie Pancakes mit Ahornsirup. Dazu wurden Orangensaft, Kaffee und Swiss Miss Marshmallow Lovers Kakao gereicht. Ich habe diesen Kakao mit den kleinen Marshmallows sofort ins Herz geschlossen, genau wie die Pudding-Donuts, die ich regelmäßig bei Star Donuts hole – einem Laden in der Nähe unserer Familie, der rund um die Uhr geöffnet ist. Die Donuts dort sind einfach unschlagbar, und jedes Mal bekomme ich von der freundlichen Bedienung ein paar kleine Kuchen als Extra dazu.

Vor unserem Heimflug gehört es schon zur Tradition, dort einen letzten Donut zu holen und ihn auf dem Weg zum Flughafen zu genießen. Donuts in Deutschland können da einfach nicht mithalten.

Fast Food Donat einfach lecker

Fast Food Donat einfach lecker

Mittagessen: Fast Food schnell und praktisch

Das Mittagessen fällt in den USA meist kleiner aus. Viele Amerikaner haben nur eine kurze Mittagspause, und die Kinder sind in der Schule. Oft bringt man sich etwas mit zur Arbeit oder holt sich eine Kleinigkeit im Fast-Food-Restaurant. Wir bevorzugten meist Food Courts, die eine große Auswahl an Ketten wie Panda Express, Starbucks oder Subway bieten. Dort gibt es auch genügend Sitzgelegenheiten, um eine kleine Pause einzulegen.

Das Abendessen hingegen war wieder ein geselliges Beisammensein – mal mit Spaghetti und Pizza, mal mit Macaroni and Cheese und einer guten Flasche Rotwein. Am Wochenende luden wir Freunde zu einem Barbecue ein – einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in den USA. Es wurden marinierte Steaks, Spare Ribs, Hamburger, Würstchen und Geflügel gegrillt. Die Gäste brachten Salate, Beilagen und Getränke mit. Ein Barbecue ist in den USA nicht nur eine Mahlzeit, sondern ein geselliges Erlebnis.

Andere Länder, andere Sitten!

Was mir auffiel: Viele Amerikaner schneiden ihr Essen komplett vor, legen dann das Messer zur Seite und essen mit der Gabel weiter. Die freie Hand ruht dabei meist auf dem Schoß. Diese Eigenheit fiel mir zunächst bei meiner Schwiegertochter auf, aber in den USA scheint dies weit verbreitet zu sein.

Restaurantbesuche: Ein Highlight

Bei unseren Aufenthalten in den USA gehen wir auch gerne aus. Unsere Lieblingsrestaurants sind The Cheesecake Factory, Buca di BeppoBuca und das Outback Steakhouse. In den USA wartet man am Schild „Please wait to be seated“ darauf, von einem Mitarbeiter an einen Tisch geführt zu werden. Falls es Wartezeiten gibt, wird man häufig eingeladen, an der Bar Platz zu nehmen oder bekommt eine Zeitangabe und kann später zurückkehren. Sobald ein Tisch frei ist, wird man vom Personal begleitet und erhält sofort die Speisekarte.

Refills und große Portionen

Etwas, das ich in den USA besonders schätze, sind die kostenlosen Refills. Man bestellt ein Getränk, und sobald das Glas leer ist, wird es kostenlos aufgefüllt. Dies gilt für Limonaden, Softdrinks und Kaffee. Wer, wie ich, nur Wasser trinkt, bekommt auch dieses immer wieder nachgeschenkt – und das ebenfalls kostenfrei. In den meisten Restaurants werden große Portionen serviert, und es ist absolut üblich, sich Reste für zuhause einpacken zu lassen. Dafür fragt man einfach nach einer Box oder Doggy-Bag. Der Begriff „Doggy-Bag“ deutet zwar darauf hin, dass die Reste für den Hund gedacht sind, doch das ist in den wenigsten Fällen der Fall.

Allerdings: Getränke für zuhause aufzufüllen, ist nur bei Fast-Food-Ketten möglich, nicht in Restaurants.

Trinkgeldkultur in den USA

Ein weiterer Unterschied ist die Trinkgeldkultur. In den USA verlässt man nach dem Bezahlen zügig den Tisch, um Platz für neue Gäste zu schaffen. Längeres Sitzenbleiben würde den Umsatz der Bedienung mindern, die oft auf Trinkgelder angewiesen ist. Kellner verdienen in den USA ein sehr geringes Grundgehalt, sodass ein gutes Trinkgeld von 15-20 Prozent der Rechnungssumme erwartet wird.

Mehr als nur Fast Food

Ich hoffe, ich konnte euch zeigen, dass die amerikanische Esskultur weit mehr zu bieten hat als nur Fast Food. In den USA wird das gemeinsame Essen mit Familie und Freunden geschätzt, und die Küche ist überraschend vielfältig. Von aufwendigen Dinnerpartys bis hin zu entspannten Barbecues gibt es viel zu entdecken.

 


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39 Kommentare

  • Der Beitrag hat uns vor einigen „Fettnäpfchen“ gerettet 😉 „In den USA ist es nicht üblich sich seine Plätze selbst zu suchen, sondern man wartet beim Schild“ war mir auch noch nicht bekannt und das Schild hätte ich bestimmt auch übersehen, hätte mir zielstrebig einen schönen Platz ausgesucht 😉
    Wir hoffen das unser Budget am Ende der Reise noch ausreicht, um einen Einblick in das typisch amerikanische Essen zu bekommen.
    Liebe Grüße Zwei auf Achse

    • In Restaurants kommst du gar nicht selber an einen Tisch, auch ohne diesem Schild. Es ist wirklichso wie man es in amerikanischen Filmen sieht. Da sitzt jemand und fragt dich wieviel Plätze und bringt euch an einen passenden Tisch. Bei Fast-Foof_Ketten kannst du dir selber einen Platz suchen.
      Viel Spaß auf eurer Reise
      Liebe Grüße

  • Mann kann übrigens auch in den meisten Restaurants das Getränk nochmals auffüllen und mitnehmen. Meine Freundin macht das grundsätzlich. Ich eher nicht. Aber es gefällt mir auch sehr. Da ich fast nur Wasser trinken, ist das für mich super. Gerne hätte ich das in Deutschland auch, vorallem da ich nicht alle Mineralwasser mag. So wäre mir Leitungswasser lieber, da stellen sich die Deutschen ziemlich unmöglich an.

  • Tolles Thema! Gibt zu wenige gut Tipps für Reisende mit Hunger in den USA 😉 Habe meine Erfahrungen mit der USA Küche -speziell Virginia / Südstaaten- auch schon zum besten gegeben. Liebe Grüße

  • Super Beitrag. Ich freue mich schon auf meine Amerika reise, dann kann ich das alles mit eigenen Augen sehn. 🙂

  • Ich find es toll, dass die Getränke wieder aufgefüllt werden. Beim ersten Mal hat es mich irritiert ?

    Liebe Grüße
    Lia

  • Also das mit dem zerschneiden kenne ich von einem Freund aus L.A! Es war wirklich merkwürdig, aber wir haben uns ihm dann mal angepasst und es blieb hängen bei mir. Aber ich finde man lernt grade durch solche Beiträge, dass eben doch nicht alles wie im Fernsehen ist. Klar kennen wir alle die großen Portionen, aber es gibt da ja auch dann so verschiedene Ernährungskulturen. Einige essen sehr fettig, andere eben extrem gesund und viele halten eine gute Balance.
    Von deiner Donut Beschreibung habe ich jetzt aber hunger xD

    xoxo Vanessa

  • Hey Danke für diesen schönen Beitrag. Ich habe selbst zwei Jahre in den USA gelebt und kann dies alles nur bestätigen. Gensauso wie überall kommt es auf die Region an. aber die großen Portionen sind fast überall so. Lg Alex von http://margreblue.de/

  • Sehr interessant 😉 ich war leider noch nie in den USA, möchte aber unbedingt dort mal hin. Das essen sieht echt lecker aus und das mit den refills ist ja klasse !

    Lg

    Sarah

  • OMG! The Cheesecake Factory gibt es in echt ??? Wie cool!
    Aber auch wenn es in den USA mehr als Burger & Co. gibt, liebe ich auch hier in Deutschland bei einem Amerikaner (nicht bei den bekannten Ketten mit Pappburgern) einen guten Burger und Onion Rings … schade dass ich Deinen Beitrag so kurz vor dem Abendessen gelesen habe … jetzt erscheint mein Brot gar nicht mehr so attraktiv wie zuvor 😉

  • orangediamond

    Ich muss grinsen, weil ich sehr oft in den Staaten bin und das Gefühl hatte von einer Party auf die andere zu gehen! Immer viel essen und der Cake war auch immer ein muss! 🙂
    So wahr deine Worte!

  • Das sieht alles unheimlich lecker aus! Das würde ich voll gerne jeden Tag essen :))) Donut mit Puddingfüllung und Schokoguß ist ein Traum!

    Liebe Grüße
    Elina

  • Auch in Deutschland würde ich nie ziellos durch ein Restaurant irren um mir selbst einen Platz zu suchen. Ich bleibe im Eingangsbereich und warte, dass mir ein Platz zugewiesen wird. Meiner Meinung nach, unterscheiden sich die Essgewohnheiten nicht sehr von unseren in Deutschland.
    Liebe Grüße
    Regina

  • Liebe Sigrid,

    also wenn ich an die Amerikanische Küche denke, denke ich nicht an Fast Food, sondern an geniale Steaks, aber auch Seafood. Ich finde es auf jeden Fall super, dass man an der Rezeption warten muss und sich nicht einfach selbst einen Platz sucht. Das würde ich mir für viele Restaurants in Österreich auch wünschen.

    Danke für den schönen Beitrag!
    Liebe Grüße
    Verena

  • Abgefahren. Das mit dem Essen kleinschneiden und nur mit einer Hand essen, wusste ich gar nicht. Bei uns ist es ja geradezu ein Muss, mit Messer und Gabel zu essen . Und dann noch die Hand unter dem Tisch :-). Wieder etwas gelernt!

    Viele Grüße, Simone

  • Ich war schon schon in Amerika und hab dort erst so richtig unsere österreichische Küche schätzen gelernt.

    Liebe Grüße,
    Nicoletta

  • Das mit dem Warten bis man zu einem Tisch geleitet wird, kannte ich schon und finde es super. Würde mir auch bei uns gefallen, ist aber nur in der gehobenen Gastronomie üblich. Als ich damals in NY war, kam es mir schon eigenartig vor, als der Kellner fragte – wir waren noch beim Hauptgang, ob wir noch Nachttisch wollten. Als wir verneinten, brachte er uns noch während des Essens die Rechnung. 🙂 Dass die Portionen dort groß waren, kann ich bestätigen.
    Am gemütlichsten ist es dort in Fastfood Restaurants, da kann man so lange sitzen, wie man mag – so wie wir es hier gewöhnt sind.
    Danke für die Einblicke in andere Länder andere Sitten.

  • Toller Beitrag. Da möchte gleich wieder zurück in die USA ? Das Essen dort ist einfach Soo lecker. Wobei wir uns zwischendurch echt mal einen Salat holen mussten weil wir keine Lust auf was fettiges hatten ?

  • Sehr interessanter Beitrag. Einiges davon wusste ich gar nicht 🙂

  • Wie witzig! Da sind ja fast alle Klischees erfüllt 😉
    Meine Freunde in New York sind alle auf dem Gesundheitstrip. Da gibt’s immer nur Chicken, Kale und Smoothies haha
    Alles Liebe, Theresa

  • Das Essen sah mir aber schon hauptsächlich nach Fast Food aus 🙂 Sehr viel Gemüse sah ich jetzt nicht 🙂 Ich weiß aber auch, dass Amerikaner nicht nur Fast Food essen sondern auch wirklich gut und gerne kochen.
    Vielleicht schüren sie das Vorurteil aber auch selber, sieht man die Menschen in Filmen hauptsächlich in Fast Food Ketten oder auch in Büchern wird dort sehr viel gegessen, neben den obligatorischen Mac & Cheese und Hackbraten mit Kartoffelpüree.
    Aber ich weiß für mich selber, ich würde in Amerika gut und gerne satt werden 🙂

  • Hallo Sigrid,
    ich finde es auch super, dass die Getränke immer aufgefüllt werden. Das sollte hier auch eingeführt werden! Danke für den tollen Beitrag!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  • Ein toller Bericht! Dass Amerikaner nicht nur Fast Food essen, kann ich mir denken. Dennoch denke ich, dass ich mich dort essenstechnisch nicht so wohl fühlen würde. 🙂 Dass aber die Getränke immer aufgefüllt werden, finde ich super!

    Alles Liebe,
    Verena
    whoismocca.com

  • Ich bin ja ein USA-Fan, wie du weißt aber was das Essen betrifft, hätte ich auf Dauer eher Probleme. Ich bin es eher gewohnt, selbst zu kochen und mag im Alltag nicht so gerne essen gehen. Aber frische Lebensmittel sind einfach so teuer…ich glaube, ich wäre so schwach und würde sicherlich stark zunehmen weil alles so lecker dort ist 😀

    Liebe Grüße
    Nadine

  • Ich finde es nicht gut, dass man den Tisch zügig nach dem Essen verlassen muss. Somit ist man zu viel und zu schnell, was ja bekanntlich ungesund ist. Aber was ich super finde, dass die Getränke nachgefüllt werden.
    Toller Beitrag.
    Liebe Grüße,
    Mimi

  • Hey meine Liebe.
    Danke für diesen informativen Artikel. So steht einer USA Reise nichts mehr im Wege.

    Liebste Grüße,
    Sandra.

  • nun muss ich bei diesen Bildern und Eindrücken ja zugeben, dass ich mir auch genauso den täglichen Speiseplan der Amerikaner vorstelle 😉
    obwohl es wohl inzwischen auch eine starke Gegenbewegung in Richtung healthy und vegan gibt oder?!

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

    • Ja die gibt es wirklich Tina, überall gibt es mittlerweile vegan oder vegetarische Gerichte. Meine Schwiegertochter ist auch Vegetarierin.
      Liebe Grüße
      Sigrid

  • Sehr interessanter Beitrag. Es ist immer wunderbar, lokales Essen auszuprobieren. Ich mag das besonders beim Reisen. Wie findest du diesen Beitrag? fixthephoto.com/blog/retouch-tips/how-to-edit-food-photos.html Ich denke, dass die Foodfotografie eine sehr interessante Richtung ist.

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